Weihnachten im Litauen
Weinachten – wunderschöne, bezaubernde, märchenhafte Zeit. Tief in meiner Seele werden die herrlichen Kindheitserinnerungen erweckt. Ich genieße schon das sich nähernde Fest.
Weinachten… Dieses Wort ist für mich einem Zauberspruch ähnlich. Es sind darin sehr viele wunderbare Gefühle verborgen: Erinnerungen, Träume, Erwartungen. Es ist für mich das Symbol der Geborgenheit, des Freimuts, der Fröhlichkeit, der Milde und der Güte.
In jedem christlichen Land wird dieses eine der größten religiösen Feste auf verschiedene Art und Weise gefeiert. Jede Region, jeder Bezirk, jedes Land hat zahlreiche Sitten und Bräuche, die sich meistens ganz stark voneinander unterscheiden.
In Litauen, wird Weinachten sozusagen fast in jedem einzelnen Dorf ein bißchen anders gefeiert. Ich würde jetzt doch gerne nicht die unendliche Mannigfaltigkeit der Festtraditionen darstellen, sondern davon erzählen, wie es in meiner Familie gefeiert wird.
Wir bereiten uns darauf mehrere Tage lang vor. Zusammen mit meiner Mutter verbringe ich zahlreiche Stunden in der Küche: wir kochen, braten, backen … Dann soll man noch das ganze Haus aufräumen. In der Ecke sieht man ein kleines, mit Kerzen und Weihnachtsbaumschmuck verziertes Tannenbäumchen unter dem der Weihnachtsmann jedem, sowohl den Erwachsenen als auch den Kindern, Geschenke hinterlassen hat. Aber keiner öffnet die lockenden Präsentkörbchen. Es kommt noch Zeit dazu.
Es herrscht feierliche Stimmung. Kein zorniges Wort wird gesprochen, an diesem Tage ist man besonders höflich und artig, man wird freundlicher, hilfsbereiter, geduldiger, friedfertiger und gutmütiger.